SBR-Bericht Cotta vom 03. Dezember 2025: Jahresrückblicke, Dialogdisplays und Geldsorgen

Stephanie, große Brille, blass, sitzt mit einem Laptop auf einer Bank in einem Park, dem Conertplatz. Neben ihr ein blau-gelber Ball.

von Stephanie Henkel

Zur letzten Sitzung des SBR Cotta am 3. Dezember 2025 gab es nicht nur eine besonders kurze Tagesordnung, sondern vom Stadtbezirksamt auch eine kleine Weihnachts-Überraschung bestehend aus zwei Keksen und einem Schokofigürchen.

Dementsprechend mit guter Stimmung starteten wir mit 19 von 21 anwesenden Stadtbezirksbeiratsmitgliedern in die 14. Sitzung, die wieder im Rathaus Plauen stattfand. Die Sitzungsunterlagen findet ihr hier.

Gemeindehelfer*innen; Rückblick 2025 und Ausblick 2026

Die Gemeindehelfer*innen, die von mehreren Stadtbezirken finanziert werden und in diesen tätig sind, haben verschiedene Aufgaben, wie etwa Grünpflegearbeiten (z.B. Baumscheibenpflege), kleine handwerkliche Arbeiten oder nach Silvester die Straßenreinigung in einigen Gebieten.

Das Fazit zur Tätigkeit der Gemeindehelfer*innen im uns vorgestellten Bericht: es läuft so weit alles gut, auch die Teilung der Kosten mit den anderen Stadtbezirken funktioniert und es gibt wohl allgemein positive Resonanz. Klingt gut und im Prinzip soll es mit den Gemeindehelfer*innen so weiter gehen, wie bisher. Das einzige Problem ist die noch offene Finanzierungsfrage. Deshalb gibt voraussichtlich im Januar eine Vorlage für die Stadtbezirke Plauen und Cotta über die zukünftige Finanzierung. In diesem Jahr wurden ca. 25.000 € vom Stadtbezirksbeirat für die Finanzierung der Gemeindehelfer*innen übertragen.

Die Finanzierung von offenen Jugendprojekten

Nach wie vor wird von der Stadt zu wenig Geld für Jugendprojekte bereitgestellt. Deshalb gibt es jetzt einen „Vorschlag zur gemeinsamen Verfahrensregelung zur Beteiligung des Jugendhilfeausschusses im Rahmen der Gewährung von Förderungen nach der Fachförderrichtlinie Stadtbezirke (FFRL Stadtbezirke) (Vorlage V0608/25)“, der uns als reine Information vorgelegt wurde. So wie es klang, könnte dadurch das Prozedere bei der Projektförderung im Fachbereich Jugend einfacher werden. Der Jugendhilfe-Ausschuss wird den Vorschlag noch am 12. Dezember auf dem Tisch haben. Es bleibt also spannend.

Bau einer Grill- und Begegnungshütte auf dem Schulgelände der 76. Oberschule Dresden-Briesnitz

Feuer auf einem Schulgelände, bei diesem Tagesordnungspunkt musste ich bereits bei meiner Vorbereitung auf die Sitzung schmunzeln. Geplant ist eine Holzhütte mit Grillstelle für rund 7.000 €, bei deren Planung und Ausgestaltung die Schülis mit einbezogen werden sollen.

Die Projektförderung wurde einstimmig angenommen.

Ehrung und Informationsangebot für 80-Jährige im Stadtbezirk Cotta

Seit vielen Jahren gibt es verschiedene Informationsveranstaltungen und kleine Feiern in einem Café für 80-Jährige im Stadtbezirk. Dabei werden unter anderem Musik oder Gesundheitsinfos geboten. In den letzten Jahren haben etwa 30 bis 35 Personen die einzelnen Veranstaltungen besucht. Da uns in dieser Sitzung mitgeteilt wurde, dass wir als Stadtbezirksbeiratsmitglieder auch gern zu so einem Termin vorbeikommen können, werde ich mir das auch für die Zukunft vornehmen. Eine Terminübersicht wird uns noch nachgereicht werden.

Auch diese Projektförderung i.H.v. 4.500 € haben wir einstimmig angenommen.

Anschaffung und Montage von Dialogdisplays

Das Drama um die Dialogdisplays geht bereits viele Jahre zurück und ich stecke in der Historie auch nicht so tief drin, wie einige meiner Ratskolleg*innen, aber ich versuche hier das Wichtigste festzuhalten. Meine erste Begegnung mit dem Thema war im Dezember letzten Jahres, als es darum ging, dass wir noch einmal über verschiedene Standorte für die digitalen Anzeigen zur Verkehrsberuhigung abgestimmt haben. Letztendlich sollen nun an zwei Standorten Dialogdisplays aufgestellt werden, auf der Hebbelstraße vor der 12. Grundschule und auf der Wiesbadener Straße/Ecke Dölzschener Straße am Kindergarten bzw. im Bereich der Bushaltestelle. Es gibt zwar noch mehrere andere sinnvolle Standorte und der Rat hat sich eigentlich auch abweichende Standorte gewünscht, aber so lang, wie sich die Geschichte bereits hinzieht, waren alle Anwesenden froh, dass jetzt endlich Tatsachen geschaffen werden sollen.

Da zwei Displays an nicht den gewünschten, aber trotzdem noch sinnvollen Standorten besser sind, als gar keine Displays, hat der Rat die Vorlage einstimmig angenommen.

Sanierung Wassersportzentrum Dresden-Cotta

Es sollen sowohl Teile des Gebäudes des Wassersportzentrums in Cotta (das Ruderhaus, wo wir am 1. Oktober unsere Sitzung abgehalten haben) saniert werden, als auch knapp zwölf Übernachtungsräume für „Wasserwanderer*innen“ und weitere Ruheräume entstehen.

Der geplanter Baubeginn soll im Frühjahr 2026 stattfinden, die Baugenehmigung liegt bereits vor und die voraussichtliche Bauzeit läuft bis Mitte 2027. Die Investitions-Summe von rund 2 Mio. € (netto) setzt sich hälftig aus Förder- und Haushaltsmitteln zusammen.

Wir haben auch diese Vorlage wieder einstimmig angenommen.

Nichtöffentlicher Teil
Nachdem wir mit der Tagesordnung erstaunlich schnell vorangekommen sind, haben wir einen kurzen nichtöffentlichen Teil vorgezogen, zu dem ich leider nicht weiter berichten darf.

Bebauungsplan Nr. 3065 Dresden-Briesnitz Nr. 3, Wohnbebauung „Am Lehmberg/Wirtschaftsweg

Geplant sind hier vor allem Einfamilienhäuser, Reihen- und Doppelhäuser und eventuell sehr kleine Mehrfamilienhäuser mit maximal 6 Wohneinheiten und insgesamt 45 neue Haushalte.

Die Vorlage wurde mit 16 Ja-Stimmen und drei Enthaltungen angenommen. Ich habe mich enthalten.

Sonstiges

Zum Abschluss der Sitzung haben wir noch einmal über das Budget des Stadtbezirksbeirates und einen kleinen Ausblick auf 2026 gesprochen.

In diesem Jahr hatten wir als Stadtbezirksbeirat Cotta ein Budget von 618.278,37 € zur Verfügung. Dieses haben wir fast komplett ausgeschöpft, da wir nach der Sitzung nur noch Restmittel i.H.v. 537 € hatten. Von den ausgegebenen Mitteln wurden etwa ¾ für Mittelübertragungen (vereinfacht, wir haben Sachen finanziert, die auch hätte die Stadt Dresden bezahlen können) und nur etwa ¼ für Projektförderungen verwendet. Das ist in meinen Augen ziemlicher Mist, da die Förderung von lokalen Projekten unsere Hauptaufgabe sein sollte.

Um die aktuelle Finanzlage besser einordnen zu können, möchte ich euch hier kurz aufzeigen, wie es in der Vergangenheit um die Finanzen stand und wie es vermutlich zukünftig sein wird. Vor der letzten Budgetkürzung, als die Berechnungsgrundlage für die Stadtbezirke noch 11,00 € pro „Kopf“ (bzw. pro Person, die im Stadtbezirk wohnt) war, hätten wir ein Budget von 818.450 € zur Verfügung gehabt.

Nach aktueller Informationslage werden wir für 2026 nur noch 343.100 € Budget für den Stadtbezirk erhalten. Davon sind bereits 75.000 € für die Flutlichtanlage bei der Sportstätte „Am Leutewitzer Park“ gebunden (siehe Bericht vom 5. November 2025). Wenn wir jetzt noch wiederkehrende Projekte wie die Feierlichkeiten für die 80-Jährigen mit einberechnen, wird im nächsten Jahr kaum noch etwas für neue Projekte übrig bleiben. Und ob und wann es eventuell zusätzliches Budget von der Stadt für die Stadtbezirke geben wird, ist absolut unklar. Diese Situation ist einfach nur frustrierend. Es wird zukünftig also noch schwerer, progressive Projekte durch den Stadtbezirksbeirat Cotta zu fördern, weil wir ab jetzt jede Finanzierung noch viel genauer abwägen müssen und bei unseren Mehrheitsverhältnissen im Stadtbezirksbeirat macht mir das große Sorgen.

Mehr dazu werde ich vermutlich bei der nächsten AG Finanzen am 20. Januar 2026 erfahren.

Sonst gab es noch kleinere Neuigkeiten, wie etwa, dass die „letzte Bank“ des Bankkonzepts endlich einen Standort in Dölzschen gefunden hat. Außerdem wurde die Stadtteilzeitung Froschpost wieder belebt. Diese gab es bereits früher 20 Jahre lang, von 1992 bis 2012, und soll ab jetzt wieder viermal im Jahr online und als Printausgabe erscheinen.

In meinem Vlog habe ich auch kurz mit Henrik Ahlers von der SPD, der bei dem Zeitungsprojekt mitwirkt, gesprochen (Link folgt).

Bereits 19:52 Uhr waren wir dann mit unserer letzten Sitzung für 2025 auch schon durch. So richtig hoffnungsvoll kann ich noch nicht in das nächste Jahr Stadtbezirksbeiratsarbeit blicken, aber ich hoffe, dass wir trotzdem auch in Zukunft Projekte fördern und das Miteinander im Stadtteil unterstützen können.

Eine kleine Änderung kann ich noch zum Schluss ankündigen: Ab 2026 werden unsere Stadtbezirksbeiratssitzungen bereits 17:30 Uhr und nicht wie bisher 18:00 Uhr beginnen.

Na dann, zum Jahresende möchte ich mich bei euch bedanken. Ich danke euch dafür, dass ihr euch für die Politik in Cotta interessiert und dass ihr meine Berichte verfolgt. Für mehr lokale Infos schaut auch gern bei der Froschpost und beim SBR-Ticker von Alexander Bigga (Grüne) vorbei.

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