Ihr lieben Menschen, die ihr stets die Berichte zu den Sitzungen im Stadtbezirksbeirat Cotta verfolgt, ich muss euch etwas gestehen: Bei der letzten Sitzung war ich leider nur eine halbe Stunde anwesend. Durch meine ziemlich missglückte Urlaubsplanung konnte ich lediglich einen Teil der Berichterstattung des Polizeireviers Dresden-West und des gemeindlichen Vollzugsdienstes zur „Ordnung und Sicherheit“ im Stadtbezirk miterleben.
Eine kleine Zusammenfassung der Themen und der Ergebnisse möchte ich euch trotzdem liefern und an dieser Stelle auf die Berichterstattung meines Ratskollegen Alexander Bigga auf Mastodon verweisen. Die Tagesordnung zur Sitzung findet ihr hier.
„Ordnung und Sicherheit“
Los ging es wie gesagt mit der Berichterstattung des Polizeireviers Dresden-West und des gemeindlichen Vollzugsdienstes der Landeshauptstadt Dresden. Die Präsentation des Vollzugsdienstes findet ihr hier und die Unterlagen zur Polizeilichen Kriminalstatistik hier. In Summe lässt sich feststellen, dass in den letzten 10 Jahren insgesamt keine großen Veränderungen bei den erfassten Straftaten aufgetreten sind.
Schlossteich in Roßthal
Vom Umweltamt gab es einen weiteren Bericht zum Sachstand der im September 2022 vom SBR Cotta beschlossenen Sanierung des Schlossteiches in Roßthal. Dafür wurde damals ein Budget von 149.000 € zur Verfügung gestellt. Den alten Beschluss findet ihr hier. Das Projekt soll im Kostenrahmen bleiben.
Kleingartenpreis
Danach stand eine lange Reihe mit Förderungen an. Los ging es mit dem Tag des Kleingartens mit Preisvergabe, der bereits am 14. Juni 2025 stattfand. Der Kleingartenverein Dresden West e. V. hatte hierfür eine Fördersumme von 4.718 € beantragt, was einstimmig angenommen wurde.
Musikalische Förderungen und Ausstellungen
Ab dem zweiten Förderantrag ging es ganz viel um Musik. Als Erstes stand ein Kiezklavier für Gorbitz vom Klangraum e.V. auf dem Plan. Ab 23. Juni 2025 soll das Klavier für vier Wochen am Amalie-Dietrich-Platz stehen und das Projekt soll 1.000 € kosten. Die Förderung wurde einstimmig angenommen.
Weiter ging es mit dem Antrag „Zwischen Bach und Piazolla – Das Akkordeonduo Kratschkoswki mit Gästen aus dem Landesmusikgymnasium präsentiert Musik aus 3 Jahrhunderten“. Auch diesem Projekt wurde die Förderhöhe von 980 € einstimmig genehmigt.
Es stand sogar die Förderung für ein weiteres Klavier auf der Tagesordnung, aber dieses Mal für Dölzschen. Im Lehmann-Salon soll ein musikalisch-literarisches Programm stattfinden. Diese Förderung in Höhe von 800 € wurde ebenfalls einstimmig angenommen.
Eine weitere beantragte Projektförderung des Lehmann-Salons, „Grenzenlose Zeit – Herrografien“: Ausstellungseröffnung Volkmar Herre, wurde jedoch nicht gefördert. Die Übernahme der Kosten in Höhe von 800 € wurden mit sechs Ja-Stimmen, sechs Nein-Stimmen und vier Enthaltungen abgelehnt.
Bei all diesen Förderungen handelt es sich um Kleinprojekte mit einer Förderhöhe bis 1.000 €, die eigentlich hätten auch im Umlauf beschlossen werden können. Dieses verkürzte Verfahren ist dafür da, dass kleine Projekte im Viertel schnell umgesetzt werden können und die beantragenden Personen nicht extra in einer Ratssitzung vorstellig werden müssen. Allerdings scheint mindestens eine Person aus dem Stadtbezirksbeirat dem üblichen Ablauf widersprochen zu haben, weshalb diese Kleinprojekte alle in der Stadtbezirksbeiratssitzung behandelt wurden.
Weitere Förderungen
Außerdem wurde die finanzielle Unterstützung für eine Erneuerung der Küche im Kinder- und Jugendhaus „InterWall“ in Gorbitz i.H.v. 4.599 € einstimmig angenommen.
Auch der Anbau einer Fluchttreppe im Zschonergrundbad für stolze 11.484 € wurde einstimmig angenommen.
Schulen sind nicht unsere Baustelle
Die beiden nächsten Punkte auf der Tagesordnung haben mich schon im Vorfeld ziemlich sauer gemacht. Denn es handelte sich um Anträge, die sich um den Erhalt von Schulen im Stadtbezirksgebiet drehen. Jetzt habe ich natürlich nichts gegen Schulen, aber hier möchte sich die Stadt Dresden offensichtlich Arbeit, Mühe und Geld sparen und Angelegenheiten, die das Amt für Schulen bearbeiten müsste, an uns abschieben. Das wäre ja auch alles nicht schlimm, wenn wir im Stadtbezirk unendlich viel Geld hätten. Haben wir aber nicht. Jeder Euro, den wir im Stadtbezirksbeirat für Themen ausgeben, die eigentlich bei der Stadt Dresden liegen, fehlt uns potenziell für noch anstehende Projekte. Und das können in diesem Jahr noch einige sein, immerhin haben wir erst Juni! Dass dann auch noch das Druckmittel der „armen Schülis“ verwendet wird, um bei den Stadtbezirken um Geld zu bitten, finde ich besonders mies. Denn wer möchte schon Schulen die Unterstützung verwehren?
Über diese absolut manipulative Situation habe ich im Vorfeld der Sitzung mit einigen Ratsmitgliedern gesprochen, die bereits etwas länger dabei sind. Dabei kam die Idee auf, die Anträge zu vertagen und am Ende des Jahres abzuwägen, ob noch genug Geld in der Stadtbezirksbeiratskasse übrig wäre, um die Anliegen der Schulen zu unterstützen. Diese Idee fand ich einen sehr guten Kompromiss.
Aber genug der Vorrede, worum ging es genau? Es ging um den Einbau einer Akustikdecke im 2. Obergeschoss der 135. Grundschule in Dresden-Gorbitz mit einer Fördersumme von 44.287 € (!). Dieser Antrag wurde mit zehn Ja-Stimmen und sechs Nein-Stimmen vertagt.
Außerdem sollte die Tonanlage und der Schulfunk im Gymnasium Gorbitz erweitert werden. Es soll pro Klassenzimmer ein Lautsprecher angebracht werden, wohl auch, um in Krisensituationen schnelle Durchsagen machen zu können. Klingt sinnvoll, aber die Förderhöhe von 32.642 € sollte eben nicht aus unserer Tasche kommen. Bei dieser Vorlage wurde eine Vertagung leider mit sieben Ja-Stimmen und neun Nein-Stimmen abgelehnt und am Ende wurde über einen Änderungsantrag von Alexander Bigga (Grüne) abgestimmt. Dieser hat günstigere Boxen vorgeschlagen, sodass die Fördersumme auf 25.740 € reduziert werden konnte. Dieser Änderungsantrag wurde mit zehn Ja-Stimmen, fünf Nein-Stimmen und einer Enthaltung angenommen und der gesamte Sachverhalt am Ende mit 15 Ja-Stimmen und einer Nein-Stimme angenommen.
Immerhin konnte so noch etwas Budget eingespart werden. Aber das Problem dahinter, dass sich die Stadt über die Gelder der Stadtbezirksbeiräte Kosten ersparen will, bleibt bestehen.
Ein Kessel Buntes zum Abschluss
Danach stand noch ein Projekt auf der Tagesordnung, welches ich ganz besonders toll finde, nämlich der Bolzplatz an der Hartaer Straße in Gorbitz. Unter der Überschrift „Ein Quartier im Wandel“ soll der Bolzplatz, der aktuell nur selten bespielt werden kann, eine zentrale Rolle für die Kinder und Jugendliche der anliegenden Wohnsiedlungen spielen. Dahinter stehen auch die Menschen, die im letzten Sommer mit den Gorbitzer Zwingerfestspielen schon ein großartiges Programm in den Ferien auf die Beine gestellt haben. Ein wirklich schönes Video dazu findet ihr noch einmal hier (YouTube-Link). Das Projekt soll insgesamt 30.459 € kosten, der SBR soll hiervon einen Anteil von 10.000 € übernehmen. Dieser Antrag wurde einstimmig angenommen.
Außerdem gab es noch eine Vorlage zur Beschlussfassung über besondere regionale Ereignisse im Jahr 2026, der alle Ratsmitglieder zustimmten.
Weiterhin haben die beiden Kollegen von den Freien Wählern und Team Zastrow noch einen Prüfauftrag zum alten tjg-Gebäude eingereicht, der einstimmig angenommen wurde. Zu diesem habe ich leider keine Details.
Zudem wurde ein Prüfauftrag mehrerer Stadtbezirksbeiratsmitglieder an das Stadtbezirksamt, welche Einrichtungen freier Träger der Jugendhilfe im Stadtbezirk Cotta in ihrer Tätigkeit stark eingeschränkt sind und wie der Stadtbezirksbeirat mit seinen Mitteln unterstützen kann mit 15 Ja-Stimmen und einer Enthaltung angenommen.
Auch gab es Updates zur Skateanlage auf der Columbusstraße. Theoretisch hat am 16. Juni 2025 die Asphaltierung begonnen. Leider habe ich bisher jedes Mal verpasst nachzusehen, als ich daran vorbeigekommen bin, ob die Bauarbeiten auch wirklich bereits begonnen haben.
Zum Abschluss gab es auch noch Neuigkeiten zum Bankkonzept. Es sind wohl noch sechs Bänke im Stadtbezirksamt eingelagert und für fünf dieser Bänke gibt es bereits einen eingeplanten Standort. Mal schauen, wie lange wir noch warten dürfen, bis sie letztendlich auch stehen werden.
Auch wenn ich selbst bedauerlicherweise die meiste Zeit nicht vor Ort war, hoffe ich, dass mein Bericht die Sitzung doch ganz gut zusammen fassen konnte. Zur nächsten Sitzung am 21. August 2025 bin ich wieder etwas länger vor Ort, versprochen!