Am 02.09.2025 traf sich der SBR Pieschen zu seiner turnusmäßigen Sitzung, diesmal allerdings nicht wie gewohnt im Rathaus Pieschen, sondern im kleinen Saal des Zentralwerks.
Zunächst stellten uns Frau Lubich (Zentralwerk eG) und Frau Lehmann (Zentralwerk e.V.) kurz die Struktur des Zentralwerks vor, das am Standort 66 Ateliers, 23 Wohnungen und diverse Veranstaltungsräume betreibt. Eine „Grundsatzdebatte“ zum Zentralwerk, die nach der Sitzung vom 12.08.2025 (vgl. mein Bericht dazu) erwartet worden war, fiel allerdings aus, weil die Meinungsführer dieser Debatte (Herr Jasef (FW) und Herr Dr. Poppe (AfD)) nicht anwesend waren.
Im Anschluss stellte Frau Leschik von der DB InfraGO die Pläne der Bahn zur Reaktivierung des Güterbahnhofs Dresden-Neustadt vor. Hier wird der Bereich zwischen Erfurter Str. und Harkortstr. betroffen sein. Das Planfeststellungsverfahren dazu wurde bereits 2022 eingeleitet, im Sommer diesen Jahres erging dann der Planfeststellungsbeschluss. Uns lag eine Stellungnahme von Anwohner:innen vor, die vor allem die sehr späte Beteiligung der Bürger:innen rügte. Dem schloss sich auch der SBR an.
Geplant ist, die Anzahl der Gleise zu reduzieren, diese aber zu verlängern. Dazu müssen die Brücken Erfurter Str. und Harkortstr. nacheinander erneuert werden. Baubeginn soll Februar 2026 (ab ca. März Rückbauarbeiten und Kampfmitteluntersuchung) sein, fertig will man Mitte 2029 sein. Die Brücke Harkortstr. soll dabei erst 2027 erneuert werden, dazu befinde man sich auch in Abstimmung mit der Sachsen-Energie, die in diesem Bereich 2026 bauen will. Im Jahr 2027 soll dort auch eine Baumaßnahme der DVB realisiert werden. Für zu fällende Bäume leiste man Ersatzzahlungen an die Stadt Dresden, ein Eidechsen-Ersatzhabitat werde im Zuge der Bauarbeiten geschaffen.
Im Anschluss stellte uns Frau Kaden von der Stadt Dresden die Ergebnisse zu der vom SBR beauftragten Untersuchung zum Park Thäterstr. in Übigau vor. Es handelt sich um die einzige kommunale Grünanlage in Übigau mit ca. 900 m² Größe, die im Zusammenhang mit der benachbarten ehemaligen Schule unter Denkmalschutz steht und Anfang des 20. Jahrhunderts von Stadtbaurat Paul Wolf – der auch das Sachsenbad geplant hatte – errichtet wurde. Durch Übernutzung und Substanzverlust bei einigen Bäumen ist dieser kleine Park sanierungsbedürftig, der Brunnen dort ist ohne Funktion. Die in 45 Minuten vorgetragene Geschichte dieses Parks war interessant, führte aber letztendlich zu dem Ergebnis, dass der Stadthaushalt 2025/26/27 die Mittel von ca. 300.000 Euro zur Sanierung des Parks nicht hergibt und somit eine langfristige „scheibchenweise“ Sanierung erforderlich ist.
Weiter ging es mit den diversen Förderanträgen.
Das Diakonische Werk (vorgestellt von Frau Neumann und Frau Altenhenne) plant und organisiert mit Jugendlichen zusammen am 20.09.2025 eine Open-Air-Veranstaltung unter dem Titel „Tribal Dust“ für Jugendliche im „Puschkin“ für ca. 100-200 Gäste. Mit Mehrheit bewilligte der SBR dafür die beantragte Förderung von 2.200 Euro.
Der Kampfkunstverein „Nug Mui“ mit 343 Mitgliedern (vorgestellt von Herrn Eckstein) erhielt für die Sanierung des Fußbodens in den Vereinsräumen einstimmig eine Förderung von 5.000 Euro.
Der Eigenbetrieb Sportstädten der Stadt Dresden informierte im Anschluss über die von der Stadt geplante Umgestaltung des Sportplatzes Eisenberger Platz 1a, auf dem der TSV Rotation 1990 trainiert, in einen Kunstrasenplatz. Vom 15.05.2026 bis 30.08.2026 sollen die Bauarbeiten stattfinden, die Stadt investiert hier ca. 630.000 Euro.
Informiert wurden wir von Frau Böcker aus der Stadtverwaltung über einen so genannten „Omnibusbeschluss“ mit dem diverse veraltete und überholte Bebauungspläne in der gesamten Stadt, auch in Pieschen aufgehoben wurden.
Auf meinen Antrag hin wurde noch eine Anfrage des SBR zur Sicherheitssituation in der Guths-Muths-Str. an die Stadtverwaltung gerichtet. Am Ende der sehr schmalen Sackgasse errichtet die Raiffeisenbank Meißen anstelle des aktuell dort liegenden Gewerbehofs Wohngebäude mit insgesamt 75 Wohneinheiten. Nachdem bereits jetzt durch die schmale und ständig zugeparkte Sackgasse ohne Wendemöglichkeit die Müllabfuhr und die Erreichbarkeit der Häuser für Rettungsfahrzeuge schwierig ist, wird sich das Problem durch die geplante Bebauung noch verschärfen.
Nach insgesamt kurzer Sitzung endete der SBR gegen 20:30.
Im Anschluss fanden sich einige Stadtbezirksbeiräte noch zusammen, um über die anstehende erneute Entscheidung zum Sachsenbad zu diskutieren und Möglichkeiten zu erörtern. Der Erwerber des Geländes, die Montis GmbH, hat der Stadt mitgeteilt, dass die ursprünglich geplante Sanierung für ihn nicht wirtschaftlich darstellbar ist – er also zu wenig Gewinn daraus realisieren kann. Daher plant er einen massiven Anbau hinten an das alte Sachsenbad, benötigt aber dafür das Grundstück, auf dem sich jetzt noch ein kleines Blockheizkraftwerk befindet. Die Stadt will dem Verkauf zustimmen, wir haben allerdings Bedenken, ob sich dann – wie geplant – auf dem restlichen Grundstück hinter dem alten Sachsenbad noch ein neues Sachsenbad einordnen lässt. Die Vorlage der Stadt soll uns in der nächsten Sitzung am 30.09.2025 beschäftigen.