Dresden komm ins Fediverse!

Der Blick auf das südliche Elbufer in Dresden in oranger Farbe. Darüber 3 durch Linien miteinander verbundene weiße Kreise.
Das vernetzte Dresden

Austausch mit der eigenen Stadtverwaltung auf Social Media? Das klingt doch super!

Ich möchte wissen, wie lange die Baustelle auf meinem Arbeitsweg geplant ist oder die Stadt darauf hinweisen, dass im Park wieder die Mülleimer überfüllt sind? Dann öffne ich einfach meine Social-Media App und schreibe meine Stadtverwaltung direkt an.

Bisher haben viele Menschen den Twitter Auftritt der Stadt Dresden genau so genutzt. Denn für viele ist so eine kurze Nachricht wesentlich einfacher, als eine offizielle Mail zu schreiben. 

Doch dass Twitter keine zuverlässige Plattform ist, zeigt sich spätestens seit dem Kauf durch Elon Musk. Viele verlassen die Plattform wegen der neuen Regeln, der Verbannung von Journalist·innen und weil es Hass und Hetze noch leichter als früher gemacht wird, sich zu verbreiten. Sogar die ersten Ministerpräsident·innen verlassen die Plattform, so wie Stephan Weil, der zum 6. Dezember sein Twitter-Konto gelöscht hat

Doch wohin gehen die Menschen, wenn sie nicht auf Twitter bleiben?

Viele von Ihnen landen gerade im Fediverse, einem dezentralen Netzwerk von verschiedenen Social-Media-Plattformen und Servern. Eine Erklärung, wie das Fediverse aufgebaut ist, hat Stephanie Henkel, Vorstandsmitglied und Kommunikatonsaktivistin, in diesem Video kurz zusammen gefasst.

Wir Piraten Dresden sind schon lange im Fediverse aktiv, da uns auf der einen Seite die Unabhängigkeit von großen Firmen und ihrer Datensammelwut und auf der anderen Seite der basisdemokratische Ansatz der verschiedenen Server überzeugt. 

Deshalb wünschen wir uns auch einen ebenso liebevoll gepflegten und bereichernden Auftritt der Stadt Dresden, wie er bis jetzt auf Twitter stattfand, auch im Fediverese!

Die Menschen, die auf Plattformen wie Mastodon oder Friendica aktiv sind, suchen den aktiven Austausch. Genau das sollte die Stadtverwaltung nutzen und unterstützen.

Und Dresden wäre nicht einmal die erste sächsische Stadt im Fediverse. Seit Ende November ist die Stadt Delitzsch nun offiziell auf dem von Freiwilligen betriebenen Dresdner Mastodon-Server dresden.network angekommen https://dresden.network/@Stadt_delitzsch. Auf diesem Server sind mittlerweile über 3.400 Aktive aus Dresden und der Umgebung angemeldet und das ist nur einer von vielen Servern, auf denen die Dresdner Bevölkerung unterwegs ist.

Ideal wäre natürlich für einen Auftritt der Stadt Dresden im Fediverse, wenn die Sächsische Regierung hierfür eine eigene Infrastruktur für Städte und Behörden anbieten würde und die Städte nicht darauf angewiesen wären, auf die Servern von Privatpersonen zurück greifen zu müssen. Dies gewährleistet zum einem die Hoheit über die eigene genutzte Infrastruktur und ermöglicht zum anderen auch eine Art Verifikation der verschiedenen Accounts und gibt ihnen einen offiziellen Anstrich.

Wie so ein professioneller Auftritt von Behörden und Verwaltungen aussehen kann, zeigt der Mastodon-Server des Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI). Auf dem Server von Ulrich Kelber sind unter anderem der Zoll, das Zentrum für Luft- und Raumfahrt sowie das Bundesministerium für Inneres vertreten.

Auch die Sächsische Regierung könnte mit einer eigene Instanz ein neues Social-Media zu Hause für die Sächsichen Ministerien und Städte einrichten.

Um transparent und nah an der sächsischen Bevölkerung zu sein. Ohne Datensammelei, Werbung und vor allem ohne von exzentrischen Milliardären abhängig zu sein.

Ob jetzt auf einem offiziellen sächsischen Server, oder auf einer anderen Instanz, fordern wir Dresden auf den Schritt ins Fediverse zu wagen.

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